Auch wenn Ihr Nachwuchs es vielleicht niemals zugeben würde: Für 89 Prozent* aller Kinder sind Eltern die wichtigsten Beraterinnen und Berater auf dem Weg in einen Beruf!

Ein schöner Vertrauensbeweis und viel Verantwortung – aber wirklich kein Grund zur Panik. Denn Sie können bei der Berufsberatung eigentlich gar nichts falsch machen. Und für den Fall, dass Sie sich Unterstützung wünschen, haben wir hier viele Tipps, Erklärungen und Anregungen zusammengestellt, die Ihnen helfen, den Überblick zu bewahren. Sie werden sehen: Nach vorne führen viele Wege! Den goldenen Pfad zum Traumberuf für alle gibt es nicht immer. Aber goldene Regeln für alle, die junge Menschen auf ihrem Weg zum Traumberuf begleiten.

Manchmal führen ausgerechnet Umwege ans Ziel. Also freuen Sie sich, wenn Ihr Kind Sie teilhaben lässt an seiner Zukunftsplanung und machen Sie sich gemeinsam mit ihm auf die Reise. 


Eltern als Wegbegleiter bei der Berufswahl

Interessen und Talente der Kinder sollten auch bei der beruflichen Orientierung gefördert werden.

Drei Rheinlandpfälzer*innen erzählen, welche Rolle ihre Eltern bei der eigenen Berufswahl gespielt haben und welche Begeisterung aus der Kindheit sie zu ihrem heutigen Beruf geführt hat.


ERSTE GOLDENE REGEL

Viele Wege führen ans Ziel.

Ihr Kind weiß, was es werden will? Es hat zwar große Pläne, aber noch keine Idee, wie es diese erreichen kann? Oder vielleicht noch gar keinen Plan?

Egal auf welcher Startposition die Berufswahl beginnt: Nur wer sich auf den Weg macht, wird auch irgendwann ankommen. Also laufen Sie zusammen mit Ihren Kindern los und entdecken Sie die vielen Bildungswege in Rheinland-Pfalz sowie deren Chancen. Das gilt übrigens nicht nur für Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger. Selbst wenn man einen ersten Berufsweg eingeschlagen hat, ist die Laufbahn nicht für immer entschieden. Es kann jederzeit weitergelernt, umgelernt oder Neues gelernt werden. Unser Berufswegenetz ist dicht und gut vernetzt und bietet individuelle Pfade, die alle in eine Richtung führen: vorwärts.

Ihr Kind hat noch gar keine Idee für seine Zukunft nach der Schule? Mit Check-U, einer Initiative der Bundesagentur für Arbeit, kann es persönliche Stärken und Interessen erkunden und herausfinden, welche Ausbildungen oder Studienfelder dazu passen. 

Talent- und Interessenstests für Ihr Kind finden Sie hier

 

EINE ÜBERSICHT

Die Bildungswege

Das schulische, berufliche und hochschulische Bildungssystem in Rheinland-Pfalz bietet Ihrem Kind viele Wege. Damit Sie sich einen ersten Überblick verschaffen können, haben wir hier die Hauptwege kompakt zusammengefasst. So haben Sie einen guten Ausgangspunkt, um auch individuelle Routen mit Ihrem Kind zu planen. Auf gehts.

 

Ihr Kind hat sich für eine duale Ausbildung entschieden? Glückwunsch – Sie sind damit einen guten Schritt weiter in der Entscheidungsfindung. Die duale Ausbildung ist eine Besonderheit des deutschen Bildungssystems und findet international viel Anerkennung, auch weil sie für eine niedrige Jugendarbeitslosigkeit sorgt. 

Sie ist eine Kombination aus theoretischem Lernen und praktischer Anwendung an zwei Lernorten: im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule. Im Handwerk kommt noch ein dritter Lernort dazu: die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung. Die Ausbildung dauert zwischen zwei und dreieinhalb Jahren. Dabei lernen die Auszubildenden, was sie zur unmittelbaren Berufsausübung brauchen. 

Es gibt bundesweit rund 330 verschiedene Ausbildungsberufe, viele davon können wohnortnah erlernt werden. Unter berufenavi.de können Informationen zum Berufsbild gesucht und über die Umkreissuche passende Ausbildungsbetriebe gefunden werden. Auch ein Auslandsaufenthalt während der Ausbildung ist möglich. 

Was Ihr Kind mitbringen muss:
Die Zugangsvoraussetzungen unterscheiden sich je nach Beruf und Betrieb. Manche Betriebe setzen bestimmte Schulabschlüsse voraus, andere interessieren sich nicht für Noten. Oft ist ein Praktikum vor der Ausbildung sinnvoll, um Beruf und Betrieb kennenzulernen. Egal ob mit Abitur, mittlerer Reife oder Berufsreifeabschluss, sogar ohne Schulabschluss kann dieser Ausbildungsweg für Ihr Kind interessant sein. 

Was Ihr Kind mitnimmt:
Die duale Ausbildung hat viele Vorteile: Vom ersten Tag an bekommen Auszubildende eine Vergütung. Sie lernen nicht nur Fachwissen, sondern sehen bei der täglichen Arbeit im Betrieb auch, wie wichtig organisatorische, persönliche und soziale Kompetenzen für den eigenen Erfolg und den eines Unternehmens sind. Die erworbenen Abschlüsse und Qualifikationen werden deutschlandweit anerkannt. Damit ist eine duale Ausbildung ein prima Grundstein für weitere Karriereschritte als Meisterin und Meister, Fachwirtin und Fachwirt, Technikerin und Techniker bzw. Bachelor oder Master professional. Auch eine unternehmerische Selbstständigkeit lässt sich darauf aufbauen.

Auch ein Studium ist ohne Abitur, aber mit abgeschlossener Ausbildung möglich: Ein guter Abschluss einer dualen Ausbildung macht den Weg zur Hochschule auch ohne Abitur frei. Und wer sich im erlernten Beruf weiterqualifizieren möchte, kann in vielen Berufszweigen mit dem Bachelor professional oder Master professional eine gleichwertige Abschlussbezeichnung wie im Studium erwerben.

Wer eine Ausbildung abschließt, hat in der Regel gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Einstiegsgehälter, Verdienst- und Aufstiegsmöglichkeiten sind vor allem bei denjenigen mit Akademikerinnen und Akademikern vergleichbar, die nach einer dualen Ausbildung eine Fortbildung anschließen. Das Statistische Bundesamt hat für das Jahr 2022 festgestellt: Wer einen Meister-, Techniker- oder Fachschulabschluss vorweisen konnte, kam im Durchschnitt auf 4.826 Euro brutto im Monat. Mit einem Bachelorabschluss, dem ersten akademischen Abschluss, betrug der durchschnittliche Verdienst 4.551 Euro. Das Risiko der Arbeitslosigkeit ist mit einer Ausbildung und erst recht mit einer anschließenden Fortbildung niedrig.

Ausbildung machen und gleichzeitig studieren? Oder das Studium kombinieren mit einem Langzeitpraktikum beim späteren Arbeitgeber? Geht! An den rheinland-pfälzischen Hochschulen werden derzeit über 70 duale Studiengänge angeboten. Sie kombinieren eine berufliche Ausbildung oder ein vergleichbares Praktikum mit einem Studium. Die im Studium erlernte Theorie wird während der Ausbildung oder der Praxiszeiten im Unternehmen unmittelbar angewendet. So prägt sich das Erlernte nachhaltig ein.

Wer sich für ein duales Studium interessiert, kann in Rheinland-Pfalz zwei Varianten finden: Das ausbildungsintegrierende Studium kombiniert das Studium an einer Hochschule mit der Berufsausbildung in einem Ausbildungsberuf. Es wird sowohl der akademische Grad des Bachelors als auch ein Abschluss in einem anerkannten Ausbildungsberuf erworben.

Beim praxisintegrierenden Modell wird das Studium an der Hochschule durch intensive Praxisphasen in einem Unternehmen ergänzt. Nach Abschluss des Studiums wird der akademische Grad des Bachelors vergeben.
 

Was Ihr Kind mitbringen muss:
Die Zulassung zum dualen Studium erfordert die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife, die Fachhochschulreife mit mindestens dem schulischen Teil, oder eine als gleichwertig anerkannte Hochschulzugangsberechtigung. Eine weitere Zulassungsvoraussetzung ist ein Ausbildungs- oder Praktikumsvertrag mit einem Kooperationsunternehmen der Hochschule.
 

Was Ihr Kind mitnimmt:
Ein duales Studium verbindet theoretische und betriebspraktische Erfahrungen. Von Beginn an lernt Ihr Kind die betriebliche Organisation des Unternehmens kennen, bekommt Einblick in Abläufe und erlernt Handlungs- und Sozialkompetenz. Dadurch steigt die Übernahmewahrscheinlichkeit nach dem Studium.

Wer parallel zum Studium eine Ausbildung macht, erhält eine Ausbildungsvergütung. In praxisintegrierten Studiengängen ist in der Regel ebenfalls eine Vergütung der Studierenden vorgesehen.

Ein weiterer Vorteil: Im ausbildungsintegrierten Studiengang schließt Ihr Kind mit zwei anerkannten Abschlüssen ab – dem des Ausbildungsberufs und dem der Hochschule.

Ihre Tochter oder Ihr Sohn möchte studieren? Sie oder er ist bereit, die Schulbank oder den Arbeitsalltag gegen den Hörsaal einzutauschen? Dann schauen Sie sich die vielen Studienmöglichkeiten an, die Deutschland zu bieten hat. Rheinland-Pfalz verfügt mit 21 öffentlichen, privaten oder kirchlichen Universitäten und Hochschulen mit über 1.000 Studiengängen über ein dichtes Netz an Studienmöglichkeiten.

Mit dem Hochschulkompass lässt sich nach dem passenden Studiengang suchen. Allerdings sind zahlreiche Studiengänge zulassungsbeschränkt, das heißt Ihr Kind muss bestimmte Eingangsvoraussetzungen wie z. B. einen festgelegten Notendurchschnitt erfüllen. Für Studieninteressierte, die sich lieber vor Ort informieren möchten, bieten viele Hochschulen Schnuppermöglichkeiten, Orientierungsprogramme oder digitale Workshops an. Studieren in Rheinland-Pfalz geht übrigens mit, aber auch ohne Abitur. Die Voraussetzungen für das Studium ohne Abitur sind mindestens die fachgebundene Hochschulreife oder eine abgeschlossene Berufsausbildung.

 

Was Ihr Kind mitbringen muss:
Ein Abitur ist vielleicht der bekannteste Weg zur Universität. Mittlerweile sind die Zulassungsvoraussetzungen für Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften stark erweitert worden: Studieren kann auch, wer über die Bildungsgänge der berufsbildenden Schulen, Abendschulen oder Kollegs die Fachhochschulreife oder Hochschulreife erworben hat. Ohne Abi kann auch die Ausbildung die Tür in die Hochschule öffnen – anders als früher.

Studieren ohne Abitur geht auf zwei Wegen: Wer seine Ausbildung qualifiziert, das heißt mit einer Gesamtnote von 2,5 oder besser abgeschlossen hat, kann ohne Fachhochschulreife oder Hochschulreife jedes Studium an Hochschulen für angewandte Wissenschaften oder fachlich mit der Ausbildung verwandte Studiengänge an Universitäten aufnehmen.

Wer einen Meisterbrief erworben hat oder über einen gleichwertigen beruflichen Fortbildungsabschluss verfügt, kann auch ohne Fachhochschulreife oder Hochschulreife jedes Studium an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften oder Universität des Landes aufnehmen.
 

Was Ihr Kind mitnimmt:
Ein Studium kann sehr flexibel und individuell geplant werden: Hunderte Fächer und Kombinationen bieten Ihrem Kind die Möglichkeit, genau das zu studieren, was es interessiert und wo es seine Stärken sieht. Wer ein Studium abschließt, hat in der Regel gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Einstiegsgehälter, Verdienst- und Aufstiegsmöglichkeiten sind – abhängig vom Studienfach – bei vielen Akademikerinnen und Akademikern vergleichsweise hoch, das Risiko der Arbeitslosigkeit niedrig.

Außerdem bietet ein abgeschlossenes Studium die Möglichkeit, eine wissenschaftliche Laufbahn einzuschlagen. In den meisten Studiengängen können Praxis- bzw. Praktikumsphasen oder Auslandsaufenthalte integriert werden.

Viele Berufe im Gesundheits-, Erziehungs- und Sozialbereich werden an Schulen – kombiniert mit Praxisphasen – ausgebildet. Es gibt eine Vielzahl an privaten und staatlichen Fachschulen. Hier werden beispielsweise der Beruf der Erzieherin und des Erziehers, die Pflegeberufe sowie weitere nicht-akademische Gesundheitsfachberufe ausgebildet. 

Die Fachtheorie wird in der Schule vermittelt und dann mit wechselnden Praxisstationen in Kindertagesstätten, Ganztagsschulen, Jugendeinrichtungen und Pflegeeinrichtungen kombiniert. 

Einige technische Berufe und Dienstleistungsberufe werden an der Schulform Höhere Berufsfachschule ausgebildet. Wer die Schule nach zwei Jahren erfolgreich abschließt, trägt die Berufsbezeichnung „Staatlich geprüfte/r Assistent/in“. Wer freiwillig am Fachhochschulreifeunterricht teilnimmt, hat zusätzlich die Möglichkeit, den Zugang zu einem Studium zu erwerben. Einige Handwerksberufe können auch an einer dreijährigen Berufsfachschule erlernt werden.
 

Was Ihr Kind mitbringen muss:
Für den Besuch einer Fachschule ist außer bei der Altenpflegehilfe ein mittlerer Schulabschluss und teilweise eine Berufsausbildung notwendig. Die höhere Berufsfachschule erfordert in der Regel einen mittleren Schulabschluss. Für die vollzeitschulische Berufsausbildung in einigen Handwerksberufen braucht es den Schulabschluss der Berufsreife.
 

Was Ihr Kind mitnimmt:
Ein Vorteil der schulischen Ausbildung kann die geringe Umstellung zur Schulzeit sein: feste Strukturen mit Stundenplan. Die Abschlüsse, die vollschulisch an den Berufsschulen erworben werden können, sind ein Startpunkt für den Berufsweg.

Lust auf einen Blick über den Tellerrand? Ein Auslandsaufenthalt kann bereits Teil der Ausbildung oder eines Studiums sein. Wer gerne das Lernen im dualen Ausbildungsberuf mit einem praxisorientierten Auslandspraktikum kombinieren möchte, sollte sich die Angebote von „Erasmus+“ oder „AusbildungWeltweit“ genauer anschauen. Auf dem Portal Durchstarter gibt es

einen Überblick über die Möglichkeiten für Auszubildende, ins Ausland zu gehen.

Die Programme bieten jungen Menschen die Gelegenheit, schon während der Ausbildungszeit internationale Erfahrungen zu sammeln. Die Teilnehmenden können entscheiden, ob sie sich lieber selbst ein Praktikum organisieren oder an einem Gruppenprogramm teilnehmen möchten. Das Beste daran: Der Auslandsaufenthalt ist Teil der Ausbildung und wird auch vergütet. Weitere Informationen und Hilfestellungen finden Sie bei der Mobilitätsberatung, die bei der Organisation eines Auslandspraktikums während oder nach einer Ausbildung berät.

 


Was Ihr Kind mitbringen muss:
„AusbildungWeltweit“ und „Erasmus+“ ermöglichen Auslandspraktika während anerkannter dualer oder schulischer Berufsausbildungen, die zu einem ersten Berufsabschluss führen. Ein Auslandspraktikum in der Ausbildung erfordert nicht nur sprachliche Fähigkeiten, sondern auch besonderes Engagement und ein gewisses Maß an Selbständigkeit.

Interessierte müssen sich gut vorbereiten und ggf. flexibel auf die Anforderungen im Ausland reagieren können. Das gilt auch für Auslandsaufenthalte während des Studiums.
 

Was Ihr Kind mitnimmt:
Ein Auslandsaufenthalt macht sich nicht nur im Lebenslauf gut – er bereichert auch das Leben: Wer mitmacht, verbessert nicht nur seine Sprachkenntnisse, sondern wird offener im Umgang mit anderen Menschen, verbessert sein Selbstbewusstsein, erlangt interkulturelle Kompetenzen, knüpft internationale Kontakte und ist hinterher sehr gut einsetzbar in einem immer globaler werdenden Arbeitsmarkt.

Auch wenn Ihr Kind bereits einen passenden Beruf oder sogar eine Berufung gefunden hat, können Sie als Eltern weiter beraten. „Lebensbegleitendes Lernen“ ist das Stichwort dazu, das auch in Rheinland-Pfalz großgeschrieben wird. Wer sich weiterbildet, steigt in der Regel die Karriereleiter weiter auf. Die Fortbildung im erlernten Beruf zur Meisterin oder zum Meister ist dafür ein klassisches Beispiel. Fort- und Weiterbildungen sind aber auch ein guter Weg für alle, die sich im aktuellen Beruf noch nicht ganz wohlfühlen und sich gerne verändern möchten.

Also durchstöbern Sie gemeinsam mit Ihrem Kind das breite Angebot an Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Pluspunkte: Wer teilnimmt, muss oft nicht auf Gehalt verzichten oder Urlaubstage nehmen. Allen Beschäftigten, die sich beruflich oder gesellschaftspolitisch weiterbilden wollen, stehen bis zu zehn Tage „Bildungsfreistellung“ innerhalb von zwei Jahren zu.

Wer sich im erlernten Beruf durch eine Aufstiegsfortbildung intensiv fortbilden will, wird vom Staat ähnlich wie Studierende gefördert (Aufstiegs-BaföG). Gerade in Zeiten stetig zunehmenden Fachkräftemangels sind Unternehmen auf gut ausgebildete Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer angewiesen und wissen Beschäftigte zu schätzen, die auch schon in jungen Jahren weitere Qualifikationen anstreben. Viele Angebote sind auf der Seite weiterbildungsportal.rlp.de zusammengefasst. Infos zur Bildungsfreistellung finden sich auf dieser Seite und zum Aufstiegs-BaföG hier.

Mit einer Qualifizierung können Kenntnisse und Fertigkeiten erweitert oder an neue technische Entwicklungen angepasst werden. Zu den Themen Weiterbildung, Karriereplanung oder Berufswechsel können Sie die Beratungs- und Förderangebote der Bundesagentur für Arbeit nutzen.


ZWEITE GOLDENE REGEL 

Auch Umwege führen ans Ziel.

Meist fällt die Entscheidung für Wege in einen späteren Beruf in die Nullbockzeit des Lebens: die Pubertät. Ausgerechnet jetzt, wo es drauf ankommt, wird Schule zum Streitthema. Die Stimmung in der Familie ist dann häufig angespannt und viele Jugendliche haben keinen Plan, was aus ihnen später werden soll. 

In vielen Familien kommen andere Sorgen dazu. Auch wenn es nicht so rüberkommt: Gerade jetzt brauchen Jugendliche ihre Eltern als Beraterinnen und Berater. Ein Durchmarsch zum klaren Berufsziel mag bei einigen Jugendlichen vorkommen, muss aber nicht die Regel sein: Umwege, alternative Routen oder Doppelstrecken führen ebenfalls zum Ziel, und zwar in fast allen Ausbildungszweigen.

Häufig gestellte Fragen

Alle Fragen und Antworten zu den Bildungswegen

Tauschen Sie sich zusammen mit Ihrem Kind mit den Lehrkräften aus, fragen Sie nach dem Potenzial und den Begabungen Ihres Kindes. Seien Sie positiv: Jedes Kind hat Talente, Fähigkeiten und Neigungen, selbst wenn Noten dies nicht immer widerspiegeln.

Ermutigen Sie Ihr Kind, sich z. B. in Praktika auszuprobieren.

Nehmen Sie die Berufsorientierungsangebote an der Schule wahr, z. B. Elternabende zur Berufswahl, suchen Sie das Gespräch mit den Berufswahlkoordinatorinnen und -koordinatoren an den Schulen etc.

Ermutigen Sie Ihr Kind, an Beratungsgesprächen und Bewerbungstrainings teilzunehmen.

Wann immer Sie es ermöglichen können, nehmen Sie sich die Zeit, auch einmal gemeinsam mit Ihrem Kind an den Angeboten der Berufsberatung teilzunehmen. Die Berufsberaterinnen und -berater schätzen Eltern als wichtige Partnerinnen und Partner im Berufswahlprozess und binden diese gerne in ihre Unterstützungsangebote mit ein. Natürlich sollte Ihr Nachwuchs damit einverstanden sein!

„Mach, was du für richtig hältst. Wir mischen uns da nicht ein!“ – gut gemeint, aber nicht immer richtig. Keiner kennt die Stärken und Schwächen Ihres Kindes so gut wie Sie. Zeigen Sie Interesse und nehmen Sie sich Zeit für gemeinsame Gespräche.

Treffen Sie nicht nur Vernunftentscheidungen für Ihr Kind, sondern berücksichtigen Sie dessen Wünsche und Talente.

Hauptsache Abitur und dann Studium? Es gibt auch andere Wege zum Traumberuf. Der Arbeitsmarkt hat sich verändert und viele spannende Ausbildungsberufe warten. Nicht jeder Hochschulabschluss macht reich und glücklich. Jede und jeder muss für sich einen passenden Weg finden.