Warum ein syrisches Paar von Mainz begeistert ist.

Anfangs haben die Menschen in Rheinland-Pfalz Mais Al Ghafir und Ahmad Alhalabi viel geholfen. Heute helfen die Apothekerin und der Chirurg täglich vielen Menschen in Rheinhessen – und fühlen sich hier zu Hause.

In Mainz hilft man einander. Das hat Ahmad Alhalabi schon erfahren, als er noch Assistenzarzt in Beirut war. „Ein Freund von mir ist Arzt in Mainz und hat mir empfohlen, nach Rheinland-Pfalz zu kommen“, erzählt der 30-Jährige. Der Freund unterstützte ihn darin, ein Visum für Deutschland zu beantragen. Nach einem siebenwöchigen Sprachkurs in Mainz und einer dreimonatigen Hospitation bestand er die Fachsprachprüfung vor der Ärztekammer. Danach begann er als Assistenzarzt in der Chirurgie in Bingen. Seit 2020 lebt er nun in Mainz.

„Ich bin aus Liebe nach Mainz gekommen, weil Ahmad hier war“, sagt Mais Al Ghafir. Sie kam ein Jahr später. In Mainz legte sie die Fachsprachprüfung vor der Apothekerkammer ab, arbeitete dann in einer Apotheke und bereitete sich auf die Kenntnisprüfung vor. Ein Jahr später erhielt die Apothekerin die deutsche Approbation.

Unterstützt wurde das Paar unter anderem durch das Informationsportal make-it-in.rlp.de, Beratungsstellen der IHK und Behörden. „Die Mitarbeiter haben immer versucht, eine Lösung zu finden“, sagt Alhalabi. „Das fand ich toll.“ Seine Frau ergänzt: „Unsere Unterlagen wurden sehr schnell bearbeitet. Das ist gut, denn nach dem Studium wollte ich keine Zeit verschwenden und sofort anfangen zu arbeiten.“

„Nach Mainz zu kommen, war für uns auf jeden Fall die beste Entscheidung“.

In ihrer Freizeit genießen die beiden gerne die schönen Dinge im Leben. Und davon gibt es in Mainz und Umgebung jede Menge: Gemeinsam wandern sie viel am Rhein entlang. Sie lieben es auch, durch die Altstadt zu bummeln. „Nach Mainz zu kommen, war für uns auf jeden Fall die beste Entscheidung“, sagt Al Ghafir. Besonders schätzt das Paar die Menschen in Rheinland-Pfalz und deren Mentalität. Al Ghafir hat auch ein Lieblingswort, das sie damit verbindet: „Gemorje! Das sagen die Leute immer, wenn sie in die Apotheke kommen, und das finde ich sehr schön. Es bedeutet nicht nur ‚Guten Morgen‘, sondern auch ‚Ich habe einen guten Tag‘ – und ‚Ich wünsche dir einen guten Tag!‘“

Al Ghafir und Alhalabi wurden in Mainz freundlich aufgenommen, sowohl in der Apotheke als auch im Krankenhaus. Alhalabi erzählt: „Ich habe mich nie fremd gefühlt. Ich konnte meinen Chef und das Team alles fragen, nicht nur fachlich. Dafür bin ich sehr dankbar.“ Die Begeisterung für ihr neues Zuhause haben sie längst mit ihren Bekannten geteilt, berichtet Alhalabi: „Ich habe mehreren Freunden empfohlen, in die Klinik zu kommen. Und die arbeiten jetzt auch dort.“ So wird Hilfsbereitschaft gelebt – auch von denen, die noch nicht lange in Rheinland-Pfalz sind.


Zu den Personen

Mais Al Ghafir

  • Geboren 1997 in Syrien
  • Sie absolvierte ihren Bachelor in Pharmazie an der Universität in Damaskus.
  • 2022 legte sie die deutsche Approbation (Staatsexamen) ab.
  • Heute ist sie in der Pharmaindustrie tätig.

Ahmad Alhalabi

  • Geboren 1993 in Syrien
  • Er studierte Medizin in Damaskus.
  • Von 2017 bis 2019 war er Assistenzarzt der Chirurgie in Damaskus.
  • 2020 hospitierte er am Asklepios Klinikum in Seesen.
  • Seit 2021 ist Alhalabi Assistenzarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie am Marienhaus Heilig-Geist-Hospital in Bingen.

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